Sumatra-Überland
Reiseberichte
Individuell erweiterte Sumatra-Überlandtour, kombiniert mit Spezialprogrammen
Im Juli 2013 erlebten wir (Ehepaar, 50- und 47-jährig) eine faszinierende, ja schlichtweg atemberaubende Reise auf der Insel Sumatra, wobei wir unser 18-tägiges Programm nicht „ab Katalog“ wählten, sondern mit Ramlans Hilfe individuell abänderten und teilweise neu zusammenstellten. Ausgangspunkt der Planung war eine Überlandtour von Medan nach Padang, der wir aber die Stationen Bukit Lawang (Gunung-Leuser-Nationalpark), Tangkahan (Elefanten-Trekking) sowie Kerinci-Nationalpark (Trekking zum Danau Tujuh) anfügten. Ausserdem wurde ein (familien-)historisches Zusatzprogramm rund um Medan vorgehängt. Wir hatten also diverse Sonderwünsche, die der unermüdliche Ramlan aber „ohne mit der Wimper zu zucken“ einbaute und kompetent vorbereitete. Die Reise durch Nordost- und Westsumatra verlief organisatorisch von A bis Z entspannt und ohne Probleme, und sie wurde nicht nur zu einem unvergesslichen Ferienerlebnis, sondern zugleich zu einer emotional aufwühlenden Reise in die eigene Vergangenheit.
Mein Schweizer Grossvater hatte zwischen 1918 und 1932 auf Tabak- und Ölpalmenplantagen rund um Medan gearbeitet. Sumatra gehörte damals zur Kolonie Niederländisch-Ostindien und der Plantagengürtel an der Nordostküste lieferte Unmengen an landwirtschaftlichen Gütern (Tabak, Kautschuk, Kaffee, Tee, Gewürze, Palmöl usw.) in die ganze Welt. Zahlreiche Deutsche und Schweizer unterstützten die Niederländer beim Aufbau und der Bewirtschaftung dieser Pflanzungen. Die ehemaligen Arbeitsorte meines Grossvaters bildeten für uns wichtige Programmpunkte (z.B. besuchten wir eine Palmölfabrik, ein ungewöhnliches, aber hoch interessantes Ferienerlebnis). Viele Europäer hinterliessen während der Kolonialzeit „genetische Spuren“ in Indonesien... Auch mein Grossvater hatte damals ein Verhältnis mit einer Einheimischen. Das gemeinsame Kind, meine Mutter, kam aber als Baby in die Schweiz und wuchs hier auf, während ihre leibliche Mutter auf Sumatra zurückblieb. Der Kontakt brach kurze darauf ab, und 80 Jahre lang wusste niemand, was aus ihr geworden war. Unsere (Schweizer) Familie war stets der Ansicht, dass es wohl unmöglich wäre, in der unkontrolliert wuchernden Millionenstadt Medan irgendetwas über ihren Verbleib herauszufinden. Dank Ramlans detektivischen Fähigkeiten und seinem unermüdlichen Einsatz fanden wir aber tatsächlich den verschollenen indonesischen Verwandschaftszweig, was uns ein völlig unerwartetes Familientreffen auf Sumatra bescherte!
Auch unsere weitere Ferienreise, begleitet durch Ramlan und seinen zuverlässigen Chauffeur Iwan, beinhaltete diverse unvergessliche Höhepunkte, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können: In Bukit Lawang begegneten wir hautnah etlichen Orang-Utans; im sehr idyllisch gelegenen Tangkahan genossen wir das Trekking auf den Elefantenrücken und die unvergleichliche Dschungel-Athmosphäre; im klimatisch angenehmen Hochland staunten wir über die faszinierenden Bauten der Karo-, Simalungun-, Toba- und Mandailing-Batak sowie der Minangkabau, bewunderten deren kunsthandwerkliches Geschick (Webarbeiten, Schnitzereien, Schmuckherstellung usw.) und genossen verschiedenste kulinarische Spezialitäten. (Das Minangkabau-Gericht Rendang wurde übrigens in einer CNN-Umfrage zum „schmackhaftesten Gericht der Welt“ gewählt!).
Die mitunter langen und anstrengenden Fahrten auf dem „Trans-Sumatra-Highway“ von Medan Richtung Padang (der hochtrabende Name entspricht längst nicht überall dem Ausbaustandard der Strasse!) wurden immer wieder durch interessante Zwischenstopps unterbrochen, so dass wir Obst-, Gemüse- und Gewürzkulturen oder auch handwerkliche Kleinbetriebe unter die Lupe nehmen konnten. Wir genossen etliche landschaftliche Schönheiten: den Toba-See im fast schon schweizerisch anmutenden Hochland, die balinesisch wirkenden Reisfelder West-Sumatras, Vulkanlandschaften, heisse Quellen, malerische Wasserfälle und immer wieder das üppige Grün des Dschungels. In einem Naturschutzgebiet in West-Sumatra hatten wir auch das Glück, zu einer blühenden Rafflesia, der grössten Blume der Welt, geführt zu werden.
Alles in allem war unsere Sumatra-Reise ein voller Erfolg und wir werden mit Sicherheit dorthin zurückkehren und wiederum auf Ramlans Dienste zurückgreifen. Wir können ihn als sprachgewandten Reiseleiter und organisatorisches Multitalent jedem Reisenden weiter empfehlen, der die „Rucksacktramper-Destination“ Sumatra stress- und sorgenfrei und auf bequeme Art und Weise erleben möchte.
Als Reiseziel ist Sumatra empfehlenswert, denn man findet hier - den riesigen Ölpalmenpflanzungen zum Trotz - immer noch viel unberührte Natur und ursprüngliche Kulturen. Auf europäische Reisende trifft man hier relativ selten. Gewöhnungsbedürftig sind für europäische Reisende sicher das tropisch-heisse Klima des Tieflandes, die Einfachheit des Alltagslebens, der allgegenwärtige Schmutz und Abfall und das mitunter chaotische Verkehrsgewühl. Sumatra ist sicher keine „Luxus-Destination“. Im Hochland (Brastagi, Samosir) und den grossen Städten (Medan, Bukittinggi, Padang) entsprechen die Hotels aber durchaus höheren Ansprüchen. Allgemein ist die touristische Infrastruktur aber simpel und in abgelegeneren Destinationen muss man mit einfachen, aber dafür unverfälscht-charmanten Unterkünften und Restaurants Vorlieb nehmen. Fremdsprachenkenntnisse der Einheimischen beschränken sich leider meist auf das allgegenwärtige, freundliche „Hello Mister!“ Ein paar Worte Indonesisch sind aber schnell erlernt, und sie öffnen sofort die Herzen der Einwohner und auch viele Türen!
Sumatra eignet sich übrigens auch gut als spannendes Vorprogramm für weitere indonesische Inseln, wie z.B. Java und Bali. Ab Medans brandneuem Flughafen bestehen viele Flugmöglichkeiten via Singapur oder Jakarta. Aber auch Sumatra selbst bietet viele weitere Möglichkeiten, z.B. eine Reise in die Provinz Aceh oder auf vorgelagerte Inseln, wie Nias oder Pulau Weh. Und Ramlan Deparys Ideenvorrat ist wahrlich unerschöpflich...
Thomas Schiendorfer
Im Juli 2013 erlebten wir (Ehepaar, 50- und 47-jährig) eine faszinierende, ja schlichtweg atemberaubende Reise auf der Insel Sumatra, wobei wir unser 18-tägiges Programm nicht „ab Katalog“ wählten, sondern mit Ramlans Hilfe individuell abänderten und teilweise neu zusammenstellten. Ausgangspunkt der Planung war eine Überlandtour von Medan nach Padang, der wir aber die Stationen Bukit Lawang (Gunung-Leuser-Nationalpark), Tangkahan (Elefanten-Trekking) sowie Kerinci-Nationalpark (Trekking zum Danau Tujuh) anfügten. Ausserdem wurde ein (familien-)historisches Zusatzprogramm rund um Medan vorgehängt. Wir hatten also diverse Sonderwünsche, die der unermüdliche Ramlan aber „ohne mit der Wimper zu zucken“ einbaute und kompetent vorbereitete. Die Reise durch Nordost- und Westsumatra verlief organisatorisch von A bis Z entspannt und ohne Probleme, und sie wurde nicht nur zu einem unvergesslichen Ferienerlebnis, sondern zugleich zu einer emotional aufwühlenden Reise in die eigene Vergangenheit.
Mein Schweizer Grossvater hatte zwischen 1918 und 1932 auf Tabak- und Ölpalmenplantagen rund um Medan gearbeitet. Sumatra gehörte damals zur Kolonie Niederländisch-Ostindien und der Plantagengürtel an der Nordostküste lieferte Unmengen an landwirtschaftlichen Gütern (Tabak, Kautschuk, Kaffee, Tee, Gewürze, Palmöl usw.) in die ganze Welt. Zahlreiche Deutsche und Schweizer unterstützten die Niederländer beim Aufbau und der Bewirtschaftung dieser Pflanzungen. Die ehemaligen Arbeitsorte meines Grossvaters bildeten für uns wichtige Programmpunkte (z.B. besuchten wir eine Palmölfabrik, ein ungewöhnliches, aber hoch interessantes Ferienerlebnis). Viele Europäer hinterliessen während der Kolonialzeit „genetische Spuren“ in Indonesien... Auch mein Grossvater hatte damals ein Verhältnis mit einer Einheimischen. Das gemeinsame Kind, meine Mutter, kam aber als Baby in die Schweiz und wuchs hier auf, während ihre leibliche Mutter auf Sumatra zurückblieb. Der Kontakt brach kurze darauf ab, und 80 Jahre lang wusste niemand, was aus ihr geworden war. Unsere (Schweizer) Familie war stets der Ansicht, dass es wohl unmöglich wäre, in der unkontrolliert wuchernden Millionenstadt Medan irgendetwas über ihren Verbleib herauszufinden. Dank Ramlans detektivischen Fähigkeiten und seinem unermüdlichen Einsatz fanden wir aber tatsächlich den verschollenen indonesischen Verwandschaftszweig, was uns ein völlig unerwartetes Familientreffen auf Sumatra bescherte!
Auch unsere weitere Ferienreise, begleitet durch Ramlan und seinen zuverlässigen Chauffeur Iwan, beinhaltete diverse unvergessliche Höhepunkte, die hier gar nicht alle aufgezählt werden können: In Bukit Lawang begegneten wir hautnah etlichen Orang-Utans; im sehr idyllisch gelegenen Tangkahan genossen wir das Trekking auf den Elefantenrücken und die unvergleichliche Dschungel-Athmosphäre; im klimatisch angenehmen Hochland staunten wir über die faszinierenden Bauten der Karo-, Simalungun-, Toba- und Mandailing-Batak sowie der Minangkabau, bewunderten deren kunsthandwerkliches Geschick (Webarbeiten, Schnitzereien, Schmuckherstellung usw.) und genossen verschiedenste kulinarische Spezialitäten. (Das Minangkabau-Gericht Rendang wurde übrigens in einer CNN-Umfrage zum „schmackhaftesten Gericht der Welt“ gewählt!).
Die mitunter langen und anstrengenden Fahrten auf dem „Trans-Sumatra-Highway“ von Medan Richtung Padang (der hochtrabende Name entspricht längst nicht überall dem Ausbaustandard der Strasse!) wurden immer wieder durch interessante Zwischenstopps unterbrochen, so dass wir Obst-, Gemüse- und Gewürzkulturen oder auch handwerkliche Kleinbetriebe unter die Lupe nehmen konnten. Wir genossen etliche landschaftliche Schönheiten: den Toba-See im fast schon schweizerisch anmutenden Hochland, die balinesisch wirkenden Reisfelder West-Sumatras, Vulkanlandschaften, heisse Quellen, malerische Wasserfälle und immer wieder das üppige Grün des Dschungels. In einem Naturschutzgebiet in West-Sumatra hatten wir auch das Glück, zu einer blühenden Rafflesia, der grössten Blume der Welt, geführt zu werden.
Alles in allem war unsere Sumatra-Reise ein voller Erfolg und wir werden mit Sicherheit dorthin zurückkehren und wiederum auf Ramlans Dienste zurückgreifen. Wir können ihn als sprachgewandten Reiseleiter und organisatorisches Multitalent jedem Reisenden weiter empfehlen, der die „Rucksacktramper-Destination“ Sumatra stress- und sorgenfrei und auf bequeme Art und Weise erleben möchte.
Als Reiseziel ist Sumatra empfehlenswert, denn man findet hier - den riesigen Ölpalmenpflanzungen zum Trotz - immer noch viel unberührte Natur und ursprüngliche Kulturen. Auf europäische Reisende trifft man hier relativ selten. Gewöhnungsbedürftig sind für europäische Reisende sicher das tropisch-heisse Klima des Tieflandes, die Einfachheit des Alltagslebens, der allgegenwärtige Schmutz und Abfall und das mitunter chaotische Verkehrsgewühl. Sumatra ist sicher keine „Luxus-Destination“. Im Hochland (Brastagi, Samosir) und den grossen Städten (Medan, Bukittinggi, Padang) entsprechen die Hotels aber durchaus höheren Ansprüchen. Allgemein ist die touristische Infrastruktur aber simpel und in abgelegeneren Destinationen muss man mit einfachen, aber dafür unverfälscht-charmanten Unterkünften und Restaurants Vorlieb nehmen. Fremdsprachenkenntnisse der Einheimischen beschränken sich leider meist auf das allgegenwärtige, freundliche „Hello Mister!“ Ein paar Worte Indonesisch sind aber schnell erlernt, und sie öffnen sofort die Herzen der Einwohner und auch viele Türen!
Sumatra eignet sich übrigens auch gut als spannendes Vorprogramm für weitere indonesische Inseln, wie z.B. Java und Bali. Ab Medans brandneuem Flughafen bestehen viele Flugmöglichkeiten via Singapur oder Jakarta. Aber auch Sumatra selbst bietet viele weitere Möglichkeiten, z.B. eine Reise in die Provinz Aceh oder auf vorgelagerte Inseln, wie Nias oder Pulau Weh. Und Ramlan Deparys Ideenvorrat ist wahrlich unerschöpflich...
Thomas Schiendorfer